Rückblick 2016

13. März bis 13. November 2016
Portraits. Gemälde und Zeichnungen aus 25 Jahren Sammlung
Ort: Blankenhorn-Palais
 

1974 wurde das heutige Markgräfler Museum als Wein- und Heimatmuseum gegründet. Seit dem Umbau 1991 und der Umbenennung zählt auch die Bildende Kunst zu den Arbeitsschwerpunkten des Hauses. In den vergangenen 25 Jahren ist eine hochkarätige Kunstsammlung entstanden – zunächst allein getragen von Stadt und Museumsverein, zunehmend aber auch gefördert durch Sponsoren sowie durch großzügige Schenkungen und Dauerleihgaben. Diese Arbeit hat das Markgräfler Museum über die Jahre hinweg zu einem der herausragenden Kunstorte in Südbaden gemacht.

Neben Gemälden des 19. Jahrhunderts, die aus unserer Region selten sind, bewahrt das Markgräfler Museum Werke der klassischen Moderne aus der 1927 gegründeten Künstlergruppe „Badische Secession“ mit Mitgliedern wie Emil Bizer, Adolf Strübe, Otto Laible oder Adolf Riedlin, Darüberhinaus gehören Malerei und Skulptur von zeitgenössischen Künstkerinnen und Künstlern am südlichen Oberrhein zur Sammlung.

Ein Schwerpunkt der Sammlung liegt bei der Landschaftsdarstellung, die in gegenständlicher oder abstrakter Form alle Künstlergenerationen als Motiv herausgefordert hat. Das Museum besitzt aber auch zahlreiche Portraits – ob als Zeichnung, als Aquarell oder als Ölgemäde. Zum 25jährigen Jubiläum stellt der Sammlungskurator Peter R. Stoppel eine Auswahl zu einer Sonderausstellung zusammen.

24. April bis 18. September 2016
Bücherschätze. Die "Badische Bibliothek" von Erich Blankenhorn
Ort: Blankenhorn-Palais
 

Seit über zehn Jahren wird im Markgräfler Museum ehrenamtlich eine wissenschaftliche Regionalbibliothek mit den Schwerpunkten Geschichte und Kunst des Markgräflerlandes aufgebaut. Buchspenden und die Überlassung ganzer thematischer Buchsammlungen haben den Bestand in kurzer Zeit auf über 6.000 Bände anwachsen lassen. Darunter sind auch seltene Schriften, die in keiner anderen Bibliothek zu finden sind.

Ein bedeutender neuer Zugang ist die „Badische Bibliothek“ von Erich Blankenhorn (1878-1963), einem Sohn des Weinbaupioniers Professor Adolph Blankenhorn aus Müllheim. Erich Blankenhorn, Offizier und von 1920 bis 1933 als Oberst Leiter der badischen Polizei, wurde 1933 aufgrund seiner Gegnerschaft zum NS-Regime entlassen. Dennoch konnte er ehrenamtlich den Aufbau des Badischen Armeemuseums in Karlsruhe leiten – nach Kriegsende baute er als Nachfolgesintitution das „Badische Historische Museum“ zunächst in Baden-Baden, dann in Rastatt auf.

Wohnhaft in Badenweiler, war er auch mit den frühen Bestrebungen, ein Museum in Müllheim zu gründen, vertraut. Seine Familie übergibt dem Markgräfler Museum nun die wertvolle private „Badische Bibliothek“ als Schenkung – mit religiösen Traktaten, Geschichtswerken, Büchern zu wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und literarischen Themen unserer Region seit dem 16. Jahrhundert. Das älteste Werk datiert von 1599.

30. April bis 5. Juni 2016
Friedemann Hergarten zum 80. Geburtstag
Ort: Blankenhorn-Palais und Rathaus Müllheim
 

Friedemann Hergarten, in Müllheim geboren und dem Markgräflerland verbunden, war und ist neben der Arbeit im Gärtnerei – Familienbetrieb stets auch künstlerisch schaffend tätig. Seine Ausbildung erhielt er an der Academie de la Grande Chaumiere, Paris, an der Malschule am Goetheanum in Dornach/Schweiz und an der Academia delle Belle Arte in Florenz. In Ausstellungen konnte er seine Werke unter anderem 1969 in der Galeria Internationale Florenz, 1970 in der Galerie Stägehus Basel, 1971 im Internationalen Kulturzentrum Achberg, 1980 im Hans-Thoma-Museum Bernau, 1993 in der Chapelle de la Colombe Colmar, 1997 im Kunsthaus Jurmala-Prospekt in Liepaja/Lettland, 1997 in der Akademie Alter Bahnhof Wuppertal, 2004 im Le Caveau St. Ursanne/Schweiz, 2008 im L´Arsenal Kaysersberg/Frankreich sowie mehrfach im Bürgerhaus Müllheim sowie im Kunstpalais Badenweiler zeigen.

Aus der großen Bandbreite seiner Werke werden in der 4. Etage des Rathauses (bis 17. Juni 2016) und in einem Raum des Markgräfler Museums Müllheim im Blankenhorn – Palais Aquarelle, Zeichnungen und Glasbilder ausgestellt. Diese zeigen, wie „die Natur zum Lehrmeister und Inspirator Hergartens wurde“ und wie er „im Glasbild der Wirklichkeit nochmals ganz neue Farb- und Formenspiele abzugewinnen versucht“, so der Kunstexperte Heinz P. Richard aus Basel.

17. Mai 2015 bis 28. Februar 2016
Was ist das Markgräflerland?
Ort: Blankenhorn-Palais
 

Kulturgeschichtliche Ausstellung zur Region und zum Namen

Das 550. Jubiläum des Markgräflerlandes, des südwestlichsten Teils Deutschlands, wurde 1994 festlich begangen. Der 8. September 1444, als durch Erbfolge und Schenkung die drei mittelalterlichen Herrschaften Badenweiler, Rötteln und Hachberg-Sausenberg zusammenkamen, gilt als dessen Geburtstag. Schon bald wurde das kleine Territorium Teil der größeren Markgrafschaft Baden-Durlach.

Der Begriff »Markgräflerland« ist dagegen wesentlich jünger und erst seit rund 150 Jahren im Gebrauch. Im 19. Jahrhundert ist er entstanden – im Zusammenhang mit dem Weinbau und dem Weinhandel, der damals einen Aufschwung nahm und mit den ersten Wein-Etiketten für den »Markgräfler« warb. Bis dahin hieß das Gebiet die »Obere Markgrafschaft« im Gegensatz zu den weiteren Territorien rund um Emmendingen und Karlsruhe-Durlach.

Bis heute stiftet der Begriff Identität in der Region – als Name eines badischen Weinbaubereichs, als Bestandteil von Institutionenbezeichnungen wir der Sparkasse Markgräflerland, der Volkshochschule Markgräflerland, dem Markgräfler Gymnasium, vielen Vereinen oder als Teil der touristischen Selbstdarstellung von einzelnen Gemeinden und der Werbegemeinschaft Markgräflerland. Es gibt eine »alemannische Mundart des Markgräflerlandes«, und bei Wetterprognosen findet das Markgräflerland häufig positive Erwähnung …

Die Ausstellung gibt Einblicke in Geschichte, Gegenwart und mögliche Zukunft dieses Begriffes.

12. Juni bis 6. November 2016
Jürgen Brodwolf. Thema Figur
Ort: Blankenhorn-Palais
 

Unter dem Titel „Thema Figur“ kann das Markgräfler Museum das Werk der in Kandern lebenden Künstlers Professor Jürgen Brodwolf erstmals in einer Einzelausstellung zeigen. In der ständigen Galerie „Kunst am südlichen Oberrhein“ ist er seit langem prominent vertreten.

Erst kürzlich wurde über ihn geschrieben: „Der 1932 im schweizerischen Dübendorf zur Welt gekommene Jürgen Brodwolf gehört als Entdecker der Figur aus der Tube zu den großen und markanten Erscheinungen der Gegenwartskunst im süddeutschen Raum und in der Schweiz.“ Sein aktuelles Schaffen stelle „eindrucksvoll unter Beweis, wie frei und souverän der 83jährige noch immer aus der Fülle seiner Erfahrung schöpft und beständig Neues entstehen lässt.“

„Die Faszination und der Zauber dieser Figur hat auch nach 56 Jahren auf ihren Finder nicht nachgelassen“, formuliert Brodwolf selbst. In der Ausstellung haben die Museumsbesucher die Gelegenheit, diese Faszination auf sich selbst wirken zu lassen.

24. Juli bis 4. September 2016
Gerd Leibe: Keramik einer anderen Art
Ort: Frick-Mühle Müllheim, Gerbergasse 74/76
 

Der Keramiker Gerd Leibe, in Heitersheim gebürtiger ehemaliger Pädagoge, formt seit Jahrzehnten Klein- und Reliefplastiken sowie Skulpturen aus Ton. Oft rahmt Leibe seine mit Metall und Glanzglasur versehenen Keramikarbeiten – so entstehen farblich abgestimmte kleine Objektkästen. Köpfe, Tiere, Figuren, Collagen haben ihn stets fasziniert und zu einem eigenen künstlerischen Ausdruck geführt: Keramik einer anderen Art.

Seit seiner ersten Ausstellung 1979 in Müllheim konnte er seine Arbeiten unter anderem in München, Bonn, Köln, Stuttgart, Freiburg, Konstanz, Bern, Basel sowie in der näheren Umgebung präsentieren.

In Müllheim hat er während seiner Berufslaufbahn viele Schülerinnen und Schüler zu eigenen Keramikarbeiten angeregt. Die Sommerausstellung in der Frick-Mühle gibt einen Überblick über seine aktuellen Werke.

Öffnungszeiten während der Ausstellungsdauer: Freitag – Sonntag 14-18 Uhr

27. September 2015 bis 28. Februar 2016
Abstraktionen. Johannes Weitzel
Ort: Blankenhorn-Palais
 

Fotokunst um den Hartmannswillerkopf.

Im Zusammenhang mit dem Jahrhundertgedenken des die Welt erschütternden Ersten Weltkrieges zeigt das Markgräfler Museum aktuelle, großformatige Fotokunstarbeiten von Johannes Weitzel aus Müllheim-Hügelheim.

Weitzel wurde 1956 in der hessischen Rhön geboren, wo ab Mitte der 1970er-Jahre als Assistent eines Landschafts- und Architekturfotografen seine fototheoretische und bildgestalterische Ausrichtung grundgelegt wurde. Nach Abschluss seines geisteswissenschaftlichen Studiums in Münster/Westf. arbeitet er heute als Buchgestalter und Typograph in Freiburg.

Seit über zehn Jahren und in immer neuen Bewegungen versucht er mit seinen Bildern und Texten den Ersten Weltkrieg am Elsässischen Hartmannswillerkopf nicht zu dokumentieren, sondern Ausdruck zu finden für dessen historische, soziale und religiöse Nachrichten für unsere Zeit. Die neue, hier gezeigte Bilderserie »ganz nah. quadratisch, schwarz-weiß« steht für Weitzel unter dem Verdikt des Satzes: Wir haben keine Erinnerung. Seine früheren, farbigen Arbeiten zum gleichen Gedankenkreis, aber auch seine »environmental portraits« wurden schon in Müllheim und im Elsass bereits mehrmals ausgestellt.

25. Oktober 2015 bis 27. März 2016
Bernd Völkle. Arbeiten auf Papier
Ort: Blankenhorn-Palais
 

Bernd Völkle, 1940 in Müllheim/Baden geborener Künstler, ist dem Markgräfler Museum seit langem verbunden. Nach seiner Ausbildung in Basel erhielt er zahlreiche Stipendien, darunter 1968 für die Villa Massimo in Rom. An der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe hatte er einen Gastlehrauftrag, 1982 wurde er mit dem Reinhold-Schneider-Preis der Stadt Freiburg i.Br. ausgezeichnet. Seit den 1960er Jahren (1966 Folkwang-Museum Essen) ist sein Werk regelmäßig in Ausstellungen in Deutschland, Frankreich, Italien und der Schweiz zu sehen.

2015 zeigt Bernd Völkle im Markgräfler Museum im Blankenhorn-Palais Arbeiten auf Papier. Im Rahmen dieser Ausstellung übergibt der Künstler Teile seiner Arbeiten auf Papier aus den Jahren 1959 bis 2015 als Dauerleihgabe an das Markgräfler Museum.

Zur Ausstellung ist im modo Verlag Freiburg das „Werkverzeichnis der Papierarbeiten“ erschienen, das einen umfassenden Überblick über die künstlerische Arbeit von Bernd Völkle, einem der bedeutenden Künstler der Nachkriegszeit in Baden-Württemberg, in nahezu sechs Jahrzehnten bietet.