Das Markgräfler Museum besitzt mehrere Sammlungen, die in Ansätzen bereits in die Zeit vor der Museumsgründung 1974 zurückreichen. Sie erfuhren im Laufe der Museumsgeschichte bedeutende Erweiterungen und durch einen Beschluss des Gemeinderats 2019 eine konkrete konzeptionelle Struktur. Diese Sammlungen bilden gemeinsam mit den historischen Museumsgebäuden das Herz des Museums und sind ein einzigartiger Fundus zur Stadt- und Regionalgeschichte. Er lädt immer wieder zu neuer Beschäftigung mit dem historischen Erbe der Stadt und der regionalen Identität ein und unterstreicht die Rolle des Museums als zentrales Sacharchiv des umliegenden Markgräflerlandes.
Die Sammlungspflege bildet einen zentralen Arbeitsbereich des Markgräfler Museums, so dass mit seinen Beständen auch in Zukunft wichtige historische Arbeit z. B. in Gestalt von Ausstellungen oder Publikationen geleistet werden kann.
Zwei Sammlungen im Markgräfler Museum
Das Markgräfler Museum umfasst zwei Sammlungen, jene zur Stadt- und Regionalgeschichte im Blankenhorn-Palais und jene zum Mühlenwesen in der Frick-Mühle. Beide Sammlungen haben seit 2019 eigene Sammlungskonzeptionen.
Die Sammlung zum Mühlenwesen umfasst Objekte zu den Themen Landwirtschaft, Energie aus Wasserkraft, Messen und Wiegen sowie Bäckerhandwerk.
Gliederung der Sammlungen im Blankenhorn-Palais
Die Sammlung für das Markgräfler Museum im Blankenhorn-Palais besitzt aufgrund seiner weiter zurückreichenden, vielgestaltigen Geschichte eine facettenreiche Gliederung. Neben der eigentlichen Museumssammlung mit ihren dreidimensionalen Objekten gibt es als weitere Gattungen die wissenschaftliche Museumsbibliothek mit weinwissenschaftlichen, regionalgeschichtlichen und literarischen Kostbarkeiten, unter anderem in Gestalt der »Badischen Bibliothek« Erich Blankenhorns, sowie das Museumsarchiv mit sehr wertvollen Nachlässen aus dem Bereich südbadischer Kulturgeschichte.
Die Objektsammlung gliedert sich in die kulturgeschichtliche Sammlung, die Kunst- und die Fotosammlung. Die Kunstsammlung beherbergt die Kollektion zur klassischen Moderne und zeitgenössischen Kunst des südlichen Oberrheins, die dem Markgräfler Museum einen bedeutsamen Rang unter jenen Museen zuweist, die die Kunst des Südwestens thematisieren. Mit der fotografischen Sammlung besitzt das Markgräfler Museums einen Schatz sowohl zur Stadtgeschichte als auch zur Geschichte der fotografischen Ateliers des 20. Jahrhunderts im Markgräflerland.
Der größte Objektestand ist dem kulturgeschichtlichen Sammlungsgebiet zuzuordnen. Hier gibt es den Bereich Stadt- und Regionalgeschichte, zu der auch ein Bestand an Objekten zur Jüdischen Geschichte Müllheims und zum Umgang mit der Erinnerung an diese Geschichte und zur Gedenkkultur nach 1945 gehören. Außerdem bestehen die Bereiche Weinbau und Küferei, Geologie und Archäologie sowie Literatur der Region.
Die Pflege der Sammlung erfolgt durch einen eigenen Sammlungsbetreuer. Die Sammlung ist in mehreren Magazinen untergebracht und wird laufend digital inventarisiert, kontrolliert und in ausgewählten Objekten jährlich restauriert bzw. im Bestand gesichert. Neuzugänge müssen der Sammlungskonzeption entsprechen. Diese ist zudem ausschlaggebend für Fragen der Deakzession.
Abstimmung mit den Sammlungen des Stadtarchivs Müllheim
Eine enge Abstimmung erfolgt mit dem Stadtarchiv Müllheim, das demselben Fachbereich wie das Markgräfler Museum angehört. Das Stadtarchiv ist für die amtliche Überlieferung der städtischen Geschichte samt Teilorten zuständig und unterhält zudem eigene Schriftsammlungen und Nachlässe. Der Fotobestand zur Stadtgeschichte befindet sich im Markgräfler Museum.