Markgräfler Museum

Mühlenmuseum Frick-Mühle

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Foto: Mühlenmuseum Frick-Mühle. vierstöckiges Mühlengebäude mit überdachtem Wasserrad rechts daneben, © Jan-Peter Wahlmann
Mühlenmuseum Frick-Mühle, © Jan-Peter Wahlmann

Die Frick-Mühle in Müllheim ist ein bedeutendes Anwesen mit langer Tradition. Die Mühlenanlage gehörte ursprünglich als Bannmühle den Herren von Baden aus Liel. Sie wurde erstmals 1392 urkundlich erwähnt. Ab 1690 war die Mühle im Besitz der Familie Frick. Nach dem Tod der letzten Besitzerin Minna Frick 1912 verfiel sie. Mühlräder und Einrichtung wurden abgebaut und der Mühlenkanal zugeschüttet.

1993 erwarb die Stadt Müllheim das Gebäude, um hier die Mühlengeschichte Müllheims zu zeigen. Zusammen mit dem Markgräfler Museumsverein Müllheim wurde die Mühle saniert und in ein Mühlenmuseum umgewandelt.

Die drei Mahlwerke stammen aus der ehemaligen Schneider’schen Getreidemühle aus dem Kanderner Ortsteil Riedlinger Bad. Sie wurden mit viel ehrenamtlicher Arbeit in das Mühlengebäude integriert. Die Mühlräder hingegen wurden neu aufgebaut.

Das Mühlenmuseum wurde seit 2003 schrittweise ausgebaut. Inzwischen bietet es den Besuchern vielfältige Einblicke in die Mühlengeschichte. So ist die Frick-Mühle über die Region hinaus zu einem Besuchermagnet für Jung und Alt geworden.

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Die Mühlräder

Die Frick-Mühle ist schon von außen an ihren zwei höl­zer­nen, oberschlächtigen Mühlrädern zu erkennen.

Das große Mühlrad – mit 6 Metern Durchmesser – treibt über äußere und innere Getriebe alle beweglichen Teile der drei Mahlgänge in der Mühle an. Das kleinere Mühlrad gibt seine Kraft an die Fruchtstampfe im Inneren der Mühle ab.

Da der frühere Mühlkanal nicht mehr existiert, wurde ein Mühlenbach mit Quelltopf neu angelegt. Die Wasserzufuhr erfolgt heute über eine Pumpe aus einer Zisterne.


Die Mahlgänge

Im Inneren erblickt man das eichene Mühlenbiet, das drei Mahlgänge trägt. Einer davon ist voll funktionsfähig und gibt das gemahlene Korn in den Beutelsichter im Erdgeschoss ab. Darin wird es ausgesiebt und im Mehlkasten wird das Mehl gesammelt, während aus dem Kleiekotzer Grieß, Schrot und Kleie herauslaufen.

Die Fruchtstampfe im hinteren Teil des Raumes zerkleinert harte und spröde Materialien durch Zerstampfen. Wenn alle acht Stößel in die Stampfgruben fallen, erzeugt das einen Höllenlärm.


Industrielle Mühlentechnik

Vor und nach dem Mahlen des Getreides sind weitere Arbeits­schritte notwendig, um ein Mehl zu erhalten, das für das Brot­backen verwendbar ist.

Die Exponate im Mühlenkeller zeigen den Übergang von der mittelalterlichen zur industriellen Mühlentechnik im 19. Jahr­hundert. Putzmaschinen, Walzenstühle, Becherwerk und Plan­sichter stammen aus Mühlen im Markgräflerland und wurden von Mitgliedern des Arbeits­kreises Frick-Mühle restauriert.


Selber mahlen

Wer selber einmal Getreide zu Mehl mahlen will, kann das an Nachbauten von römischen Handmühlen machen. Im Obergeschoss liegt der »Aktivraum«. Dort wird man unter fachkundiger Anleitung in das Mühlenhandwerk einge­wiesen.

Neben den verschiedenen Getreidesorten lernt man hier Wissenswertes über das Mahlen, Sieben, Messen und Wie­gen. Hier erfahren Kinder und Erwachsene spielerisch, wie auf­wändig das Müllerhandwerk war und heute noch ist.


Mühlengeschichte multimedial

Fast 700 Jahre lang haben Mühlen am Klemmbach ihren Dienst getan. Neben Getreidemühlen gab es eine Vielzahl von Säge­mühlen, Ölmühlen und Pochen.

Die Besucher können sich im Vorkeller über die Geschichte dieser Mühlen informieren. Mithilfe eines Terminals navigieren sie interaktiv durch die Mühlengeschichte. Die ausge­wähl­ten Texte, Bilder und Videos werden auf einer großen Projektions­wand gezeigt.